Freiburg muss mal wieder die erste sein

Du bist Junges Freiburg!

 

 

Auftaktveranstaltung zum Jugendgremium: Diskutieren ist immer gut.

Auftaktveranstaltung zum Jugendgremium: Diskutieren ist immer gut.

 

 

 

Freiburg im Breisgau. (mjeu/majo)• Freiburg hat wieder Jugendbeteiligung! Nach fünf Jahren ohne Mitspracherecht in der Freiburger Politik gibt es für junge Leute zwischen zwölf und 18 endlich wieder ein Gremium, dem der Gemeinderat zuhören muss, wenn es den Mund aufmacht.

Nachdem sich der alte Freiburger Jugendrat 2004 selbst aufgelöst hat, geht Freiburg in Baden-Württemberg einen Sonderweg. Am herkömmlichen Modell der Jugend-Gemeinderäte wird kritisiert, dass es mehr Verdrossenheit als Interesse an Politik schüre. Alles steht und fällt mit den Ansprechpartnern für die Jugendlichen in der Verwaltung und mit deren Engagement. Wenn die Jugendlichen wie die erwachsenen Gemeinderäte am Vorabend vor einer Sitzung mit Verwaltungsvorlagen konfrontiert werden, die in Umfang und Lesefreude leicht einer Uni-Hausarbeit gleichen, werden sie eher verstopft als eingebunden. Darüber hinaus sind die Jugendgemeinderäte als elitär verschrien, weil sie fast nur Jugendliche aus gebildeten Milieus, die das Gymnasium besuchen, anziehen.

Die Arbeitsgemeinschaft »Kommunale Jugendbeteiligung« des Kinder- und Jugendhilfeausschusses (KJHA) schuf ein Konzept mit dem Ziel, Jugendliche in die Kommunalpolitik einzubinden, ihnen Rechte zu geben und eine niedrige Hürde darzustellen. Kein Jugendlicher soll sich für zwei oder gar vier Jahre fest verpflichten müssen. Wer vor allem ein konkretes Projekt im Sinn hat wie zum Beispiel einen Skateplatz in seinem Stadtteil, soll einfach vorbei kommen können und für kurze Zeit im Jugendgremium mitarbeiten. Die Delegierten des Gremiums kommen aus Schulen, aber auch aus Jugendzentren und anderen Beteiligungsformen, die in jedem Stadtteil die jungen Leute zu erreichen versuchen, die nicht in Institutionen organisiert sind.

Die Gemeinderatsdrucksache G 06-115 regelt, wie das stadtweite Jugendgremium aufgebaut sein soll; seine Mitwirkenden haben das Recht, vor dem Gemeinderat zu sprechen und dort Themen zur Debatte vorzuschlagen, wenn im harten Kern mindestens zwei Delegierte aus dem Stadtjugendring arbeiten, zwei Delegierte aus dem Schülerrat sowie zwei Delegierte aus mindestens fünf Stadtteilen. Die Delegierten müssen jeweils ein Mädchen und ein Junge sein. Ab dieser Mindestbesetzung dürfen die Vertreter des Gremiums im KJHA mit stimmen und stellen ein beratendes Mitglied jeweils im Sport-, Schul- und Weiterbildungs- sowie Kultur-Ausschuss.

Nach der ersten Informations- und Schmackhaft-Veranstaltung gestern Abend im Haus der Jugend gibt es jetzt aber viel zu tun: Das Jugendgremium muss mit den vorgeschriebenen Kern-Delegierten besetzt werden. Für die Stadtteile heißt das, sie müssen Möglichkeiten finden, die Jugendlichen vor Ort anzusprechen und für eine Mitarbeit im Gremium zu gewinnen. Auch muss sich das Gremium einen Namen suchen, der besser zieht als »Gremium«.

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2 Antworten zu “Freiburg muss mal wieder die erste sein

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