Von Martin Jost
Folge 09
Was bisher geschah: Nick muss sich mit Pauls Besuch arrangieren.
Paul: He, keine Fangfragen, bitte. Ich will dir alle Fragen beantworten.
Nick: Ich reg’ mich nicht auf, keine Sorge. Ich kann mich über so Krams zur Zeit nicht richtig aufregen.
Paul: Achja. Reden wir doch über was dich jetzt beschäftigt.
Nick: Darüber wollen wir nicht reden. – Was hat sie sich damals für ein Bild von Ihnen angeschaut?
Paul: Ein Acrylgemälde. Sie stand davor und ich sprach sie an.
Nick: Was war es für ein Bild?
Paul: Äh ein Acrylgemälde, wenn ich mich richtig erinnere. Es war sandfarben und blau. Das sind meine Farben.
Nick: Wie, deine Farben?
Paul: Naja, es ist ein Farbmuster, mit dem ich gern arbeite. Leute erkennen meine Bilder an dem Kontrast von erdigen Farben mit Blau.
Nick: Leute erkennen deine Bilder? Heißt das, du bist irgendwie berühmt?
Paul: Naja deine Mutter stand jedenfalls vor dem Bild und sah es sich an. Sie hatte ihre Arme verschränkt und hielt ein Glas Rotwein in der rechten Hand.
Nick: Rotwein ist der beste.
Paul: Aber du kennst ja diesen schlechten Wein, den es bei Vernissagen immer gibt und Buchvorstellungen.
Nick: Nein.
Paul: Na jedenfalls hielt sie ihren Kopf schief. Abwechselnd so und so. Und das erste, was mir an ihr aufgefallen ist, war ihr Hals. Da musste ich mit ihr reden, das wusste ich. Hätte ich an dem Tag ihren Hals nicht gesehen, hätte sie ihr Haar nicht als Zopf getragen – ich hätte sie vielleicht nie angesprochen.
Nick: Das macht sie an Tagen, wo sie fettige Haare hat.
Paul: Aha.
Nick: Was war auf dem Bild?
Paul: Es war surreal. Surreal fand ich auch die Situation. Ich sagte zu ihr…
• Nächstes Mal in »Sturm atmen«: Was hat Paul gesagt?