Interview mit Ed Houben
Der Niederländer Ed Houben hat mindestens 75 Kinder. Er begann mit dem Samenspenden aus der Überzeugung, dass liebevolle Familien Kinder bekommen sollten. Inzwischen organisiert er seinen Einsatz auf einer eigenen Website selbst. Am Sonnabend, 21. Mai tritt er auf dem Freiburger Wunschkinder-Kongress auf und diskutiert auf verschiedenen Podien.
Ed, spendest du deinen Samen um Geld zu verdienen?
Ed Houben: Nein. In den Niederlanden gibt es auch kein Geld von Samenbanken für Spenden. Ich habe immer aus Überzeugung gespendet. Es gibt Menschen, die liebevoll sind und sich ein Kind wünschen und die gute Eltern wären. Sie wollen einem neuen Leben eine Chance geben. Das soll nicht am Samen scheitern.
Nebenbei wollte ich nie einem Kind erklären müssen, was ich mit den paar Euro für seine Zeugung gemacht habe. Ein menschliches Leben lässt sich doch nicht mit drei Kästen Bier vom Aldi aufwiegen! Deswegen habe ich es auch seit ich privat spende immer so gehalten, dass ich es unentgeltlich mache.
Warum organisierst du deine Samenspenden jetzt auf eigene Faust?
Ich habe zwischen – sagen wir mal – 1999 und 2004 regelmäßig in einer Samenbank gespendet. Aber seit 2002 spende ich auch privat. Mein Bruder zeigte mir damals einen Artikel über ein geplantes Gesetz, das viele Spender irrtümlich befürchten ließ, dass ihre rechtliche Situation sich verschlechtern würde. Dabei sind sie nach wie vor zum Beispiel vor Unterhaltsforderungen sehr sicher. Das niederländische Recht unterscheidet zwischen Erzeugern und reinen Spendern.
Trotzdem ging das Spendenaufkommen erheblich zurück. Die Samenbanken mussten rationieren und meistens entschieden sie, verheiratete heterosexuelle Pärchen zu bevorzugen und alle anderen auf mehrjährige Wartelisten zu setzen. Ich wollte zum Beispiel lesbischen Paaren und Singles mit Kinderwunsch eine Chance geben. Für die bin ich jetzt auf meiner Website zu finden, aber auch für heterosexuelle Paare, und sie können direkt Kontakt aufnehmen. Weiterlesen auf fudder →
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