Zoologen-Kollegen machen mich nach und nach auf weitere Arten aufmerksam, die in der obigen Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit noch nicht beschrieben sind. Mein Institut für submarine Netzwerk-Wildbahnforschung wird das Facebook-Reservat und seine Arten natürlich weiter beobachten.
Die Affektzentrale
Eine sprudelige Person, die einen direkten Draht zu ihren Gefühlen hat und diese nicht zensiert. Jeder weiß, woran er bei ihr ist.
Diplomatie hat sie irgendwann über Bord geworfen, denn das Leben ist zu kurz um zu Arschkrampen höflich zu sein. Über ihre Mordgelüste (bezüglich stinkender Nachbarn, lauter Hunde oder dummer Kinder in der Bahn) ist man in Echtzeit informiert, wenn man ihr auf Facebook folgt. Anfängliche Todesangst vor ihr überwindet man, wenn man realisiert, dass ihr Kommunikation als Druckventil dient und sie in Wirklichkeit niemanden umbringen wird. Ihr Dampfkessel rutscht schließlich nie in den roten Bereich, sondern pfeift vorher so schrill wie ein Schnellkochtopf.
Variante b) wäre jemand, der vor lauter Schüchternheit im richtigen Leben nicht gut für sich sorgt und allein auf Facebook laut und pointiert Frust entsorgt.
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