Freiburg. (nw/majo) Wir freuen uns über die gute Resonanz aus unserem Spendenaufruf in der Vorweihnachtszeit. Es kamen Spenden im Umfang von insgesamt 2.000 Euro zusammen. Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung. Weiterlesen
Freiburg. (nw/majo) Wir freuen uns über die gute Resonanz aus unserem Spendenaufruf in der Vorweihnachtszeit. Es kamen Spenden im Umfang von insgesamt 2.000 Euro zusammen. Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung. Weiterlesen
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Freiburg. (mjeu/majo) Am 7. Juni wurde Junges Freiburg wieder in den Gemeinderat gewählt, diesmal mit einem Sitz für Stadträtin Simone Ariane Pflaum. Jetzt geht es daran, uns in der neuen Besetzung zu finden, auszutesten, welche Koalitionen sich lohnen könnten, und möglichst nahtlos in unseren Themen aus dem Wahlkampf nachzuladen.
Ui, ist das alles aufregend.
Eine Bestandsaufnahme unseres Kernthemas Jugendbeteiligung zeigt: Die Strukturen sind angelegt, aber müssen unbedingt mit Leben gefüllt werden. Im neuen Gemeinderat soll auch das neue Jugendgremium ein Wörtchen mitzureden haben.
Links zum Jugendgremium
Aufbruchstimmung herrscht auch, wenn wir an unsere aktuelle Forderung nach einem zentralen Skateplatz für Freiburg denken. Die Zustimmung ist groß. Junges Freiburg hat die anderen Fraktionen des Stadtrats aufgefordert, gemeinsam Taten folgen zu lassen, damit es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt.
Knifflig
Natürlich haben wir auch die schwierigen Themen nicht vergessen: Das selbstverwaltete Jugendkultur-Zentrum »Jugenddenkmal« braucht nach dem Experiment »Z« ein neues Konzept.
Die Generationen müssen einander mehr gönnen: Der Jugend ein Recht auf Freiräume und Freizeitimprovisation, der Weisheit ein gesundes und sicheres Leben. Warum nicht Hand in Hand, wenn uns schon die Stadt gleichermaßen gehört?
Wir sind neugierig, was ihr darüber denkt. Was sind für euch wichtige Themen? Was haltet ihr für besonders schwierig? Was habt ihr für Ideen?
Ihr könnt mit diskutieren.
Weg 1: Schreib’ einen Kommentar direkt unter diesen Artikel!
Weg 2: Komm’ montags um 18:00 Uhr zu unserem Treffen im Rathaus!
Weg 3: Schreib’ eine E-Mail an martinjost@junges-freiburg.de !
Eingeordnet unter 03 Martins Meinung (MI), Du bist Junges Freiburg!
Freiburg. (mjeu/majo) Am 15. und 16. Mai stellte Junges Freiburg unter Beweis, dass es rund um die Uhr für einen Einsatz für mehr Jugendbeteiligung zu haben ist. Von 14:00 Uhr an am Freitag bis 16:00 Uhr am Samstag haben wir mehr als 24 Stunden unseren Wahlkampfstand mit dem Sofa in leuchtendem Orange am Bertoldsbrunnen unterhalten. Fast so lange wie wir war nur der Regen da.
Wir eröffneten unseren Stand mit der Übergabe von über 2000 Unterschriften an das Büro des Oberbürgermeisters – Unterschriften, die wir mit dem Skatement zusammen für einen Skateplatz in Freiburg gesammelt hatten.
Am Bertoldsbrunnen spielten die Leute am Stand abwechselnd Badminton oder verteilten Flyer, sprachen mit Experten über die Themen Ernährung in der Schule, Platz zum Wohnen und Recht auf Lärm oder sprachen mit Vorbeikommern, die sich gern mal setzen und reden wollten.
Einen Infostand für über 24 Stunden aufzuziehen war ein abartiger organisatorischer Aufwand, aber wir haben es gestemmt und es hat riesig Spaß gemacht.
Die Bilanz umfasst zwei Notrufe (einmal für eine hilflose Person am Freitagnachmittag und dann in der Nacht für ein Mädchen, das ohne Provokation im Bermudadreieck einen hässlichen Schlag auf die Nase bekommen hatte) und zwei gründliche Polizeikontrollen.
Zu seiner Stand-Schicht ab Samstagmorgen 3:00 Uhr kam ausgerechnet der zuverlässige Max zu spät. Nicht, weil er verschlafen hätte, sondern weil die Streifenpolizei ihn auf seinem Fahrrad stoppte. Wo ein 17-Jähriger morgens um 3:00 Uhr mit dem Fahrrad hin wolle und warum er einen Besen und Werkzeug eingeladen hätte, wollten sie von ihm wissen. Seine erste Antwort, „Eine Bombe bauen“, war sicher mit schuld an der langen Dauer der Schikane. Ob sie ihm seine wahre Antwort geglaubt hätten, wenn er sie gleich gebracht hätte: „Ich will auf unserem Wahlkampfstand auf die Sanierungsbedürftigkeit und den Baustellencharakter der Freiburger Schulen aufmerksam machen“?
Zwei zivile Polizisten und ich waren uns fast zur gleichen Zeit am Stand uneinig darüber, ob wir an der Ecke vom Bertoldsbrunnen die ganze Nacht für unsere Wahl in den Stadtrat werben durften. Dumm, dass ich die schriftliche Erlaubnis vom Ordnungsamt gerade nicht vorzeigen konnte. Der Polizist konnte nur zugeben, dass er auch nicht sicher wüsste, ob wir die öffentliche Ordnung stören. Er könne die Kollegen vom Ordnungsamt ja erst Montag erreichen. Wenn sich dann rausgestellt hätte, dass unser Stand einen bußgeldwidrigen Verstoß darstellte, würde ich von ihm hören. In der Erlaubnis, die ich mir mittlerweile selbst durchgelesen habe, steht aber eindeutig: Für die Dauer des Wahlkampfes dürfen wir an unserem Stand täglich werben. Von Uhrzeitbegrenzungen ist mit keinem Wort die Rede.
Abgesehen von der Polizei hatte ich in der Freitagabendschicht mit David von 23:00 bis 03:00 Uhr noch viele interessante Gespräche. Viele Menschen, habe ich festgestellt, reden erst ausdauernd über Politik, wenn sie schon vorgeglüht haben. Das schönste Kompliment, das ich über unsere Wahlplakate gehört habe, hieß: „Eure waren die einzigen, die ich nicht angefackelt oder abgefetzt habe.“ Gleichzeitig lernte ich von belesenen Bermudadreieckpartygängern Theorien über die Gesellschaftsform der Zuknft (Clubismus, eine Synthese aus Sozialdarwinismus und Partyismus) und musste mir die Kritik gefallen lassen, dass wir von Junges Freiburg nicht so aufgeweckt und spontan sind, wie wir manchmal denken: „Macht doch mal was Jugendliches! Kommt, wir gehen was anzünden!“ Ich lehnte dankend ab. Sachen anzünden lässt sich nach meiner persönlichen Auffassung nicht mit nachhaltigem Wirtschaften mit Infrastruktur vereinbaren, wie wir es uns auf die Fahnen geschrieben haben.
Eingeordnet unter 03 Martins Meinung (MI), 07 Sonntags, Du bist Junges Freiburg!
Draht-Bild-Berichterstattung
Freiburg. (mjeu/majo) Dieses Semester habe ich von der Uni zum ersten Mal einen Seminarplan erhalten, der für den vorletzten Tag vor der vorlesungsfreien Zeit amtlich »Hitzefrei« vorsieht. (Natürlich wird die Sitzung im Voraus nachgeholt.)
Ich finde gut, dass sich zumindest bei den jungen Dozenten etwas durchsetzt, was ich schon seit Anbeginn der Zeiten propagiere: Kein Kind braucht zwei Namen. Und warum so viele Dinge in der Uni anders heißen als in der Schule, obwohl sie haargenau dasselbe sind, ist mir ein Rätsel. Das fängt schon bei dem Wort »Uni« an. Wenn ich stattdessen sage: »Ich war heute in der Schule«, kucken alle so, als wüssten sie nicht, was ich meine.
Weitere Beispiele: Warum heißen Hausaufgaben »Nachbereitung«? Warum heißen Wandertage »Exkursion«? Warum heißen Vorträge »Referate«? Warum heißen Kurse »Seminare«?
Eingeordnet unter 07 Sonntags, 08 Drahtbildberichterstattung, Kuriosa
Durchfuttern. (Eine Geschmackskritik.)
Freiburg. (mjeu/majo)• Die Gastronomen-Unsitte, einem ohne einen Hinweis auf den Preis Extra-Leistungen oder -Produkte unterzujubeln, greift in letzter Zeit verstärkt um sich.
Klassisch ist schon die Frage im Burger King: »Möchten Sie das maxi machen?« Gemeint ist, möchte man für 50 Cent mehr oder so ein größeres Getränk oder größere Pommes im Menü bekommen. Okay, dass man für das Mehr an Produkt mehr zahlen wird, kann man sich noch denken. Fieser ist da aber ganz sicher die Frage am Starbucks-Schalter: »Darf’s ein Extra-Shot Espresso sein?« Eine extra Espresso-Einheit im Cappucino oder Latte Macchiato kostet 50 Cent mehr. Als Kunde kann man die Frage aber als höfliches Angebot einer Variation verstehen, ohne Preisunterschied: Der Logik zufolge kauft man ja nicht mehr Produkt, sondern der Kaffeebecher bleibt gleich groß. Es verändern sich bloß die Anteile von Kaffeekonzentrat zu Milch und Milchschaum. Mancher mag seinen Kaffee eben stärker, mancher weniger stark. Hier nicht dazu zu sagen, dass die zugunsten des Espressos stärkere Mischung extra kostet, ist schon fies.
Da lobe ich mir das Resi in Weimar (eigentlich: »Residenz-Café«). So ein Urgestein von Café, in das wirklich die ganze Stadt geht, hat Freiburg gar nicht. Hier verteilt es sich auf mindestens eine Kultkneipe pro Stadtteil. Im Resi jedenfalls wird seit Jahren eine Service-Pauschale von 50 Pfennig bzw. 25 Cent für jedes Glas Leitungswasser erhoben, wenn man es auch gegen Durst zum Kaffee dazu bestellt. Man kommt meistens erst mit der Rechnung dahinter; aber bei meinem letzten Besuch um Ostern wurde ich zum ersten Mal darauf hingewiesen, dass das Glas Leitungswasser extra koste.
Für Leitungswasser Geld zu nehmen ist jeden Lokales gutes Recht, aber das Resi ist bisher das einzige, das ich kenne und das diese Praxis umsetzt. Vielleicht ahne ich sogar, was die Unternehmer dazu bewegt hat: Ins Resi geht, wie gesagt, jeder – ob Tourist, Schauspieler, Prof oder Schüler. Mit 16 entdecken die meisten Schüler das Rumhängen in Cafés. Als meine Freunde und ich damit anfingen, waren wir meistens knapp bei Kasse. Das sah dann so aus: Fünf Mann besetzen einen Tisch mit Sofa, einer bestellt einen Kiba und hält sich fünf Stunden daran fest, die anderen nehmen je ein Glas Leitungswasser. Wenn die Bedienung fragt, heißt es: »Bei uns ist noch alles okay, danke.« Fünf Stunden Miese. Da ist es doch logisch, sich wenigstens die Auslagen für das Füllen, Servieren und Reinigen des Wasserglases erstatten zu lassen.
Eingeordnet unter Durchfuttern