Schlagwort-Archive: Haschisch

Übern Wintern

Das «Infinite Jest»-Logbuch (3)

Mit Exkursen zu «Wonder Boys», Postmoderne und «Frühlings Erwachen»

0027<|>1052. Kapitel 2. Nacht dunkel; plötzliche Kühle; Schwache Böen und Regenschauer; übrige Weinseligkeit.

Was ich mal

Was ich mal wissen möchte: Woher kommt die Fixation auf das Motiv Wolken in den ganzen englischen Publikationen von und um «Infinite Jest?»

Ein Drogensüchtiger richtet sich zu Hause für Tage langen Rausch ein. Er hat an alles gedacht (das macht die Erfahrung). Alles, was noch fehlt, ist die Dealerin. Weiterlesen

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Eingeordnet unter 06 Martin Josts Kulturkonsum, »Infinite Jest«-Logbuch, Martin liest

»Man fühlt sich wie bekifft«


Martins Aura auf Polaroid

Der Mann hatte eine Polaroid, die Auras ablichten kann. Meine Aura sei in der oberen Shakre etwas pink, befand er. »Ohje pink. Ist das nicht schlimm?«, sagte ich. – Nein. Das heiße bloß, dass ich sehr keimzellengesteuert sei. Halloho, 16-Jähriger!

Meditation und Hirnwellen-Training im mon ami

Ungedruckt: März 2001

Weimar. (jda/majo) »WIE WACHSE ICH ÜBER MICH HINAUS? Mit Hirnwellentraining zu Kreativität, Gesundheit und Erfolg«, steht ganz oben auf dem Flugblatt, das zu einem »Vortrag mit Experimenten zu neuen praktischen Ergebnissen der Hirnforschung« einlädt. Es ist mit einem dinosaurischen Technicum namens Schreibmaschine gestaltet worden und wurde mir von leicht belämmert dreinblickenden Menschen auf der Straße in die Hand gedrückt. Weiterlesen

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Eingeordnet unter 05 Wochenende (FR), Ungedrucktes

Zu größeren Brüsten kommen

Gedrucktes: »Lebenshilfe«

Lebenshilfe-Artikel

»journal d’ami« Ausgabe 1 (Herbst/Winter 2000)

Ist man ethisch, moralisch und sexuell noch so liberal, kann man sich zu Recht auch für noch so gebildet halten – es gibt Fragen, die wagt man sich einfach nicht offen zu stellen. Dafür gibt es uns.

Schickt uns alles, was euch wirklich bewegt – unter einer Bedingung: Wir sind die einzigen, denen ihr zutraut, es vertraulich zu behandeln und kompetent zu bearbeiten. Wir, das sind Musiknobelpreisträgerin Prof. Dr. Dr. Dipl.-MA Oberstudienrätin Angelika Frühlingsgrün und Psychopathienobelpreisträger Prof. habil. Dr. Dr. Dr. Dipl.-MA Hyperstudienrat Henry Herbstlaub, das Lebenshilfe-Team des journal d’ami. Die Frage, die wir in dieser ersten Ausgabe diskutieren, stammt von Esmeralda Espenlaub aus Weimar. Sie lautet:

Wie konnte Britney Spears durch eine Knie-OP größere Brüste bekommen? Ist dies auch in umgekehrter Form möglich?

[Angelika Frühlingsgrün:] Da ich Britney Spears persönlich kenne, muss ich sagen, dass ich sie für eine sehr begabte Persönlichkeit halte, die mit ihrer Musik die Menschheit bereichert. Denken Sie nur mal an Songs wie »Lucky«, mit denen sie uns jeden Tag ein bisschen Glück schenkt.

[Henry Herbstlaub:] Nur, weil Sie immer bekifft sind, wenn Sie Radio hören und Britney Spears Sie ein bisschen high werden lässt, heißt das nicht, dass sich ihre Präsenz nicht langfristig negativ auf unser Kulturgeschehen auswirkt.

Wie kommen Sie darauf, dass ich kiffe?

Ganz einfach: Ihre Titel lassen darauf schließen, dass Sie schon mal eine Dissertation geschrieben haben.

Das wird mir zu privat! Zurück zum Thema. Wie ging das jetzt bei der Knie-OP Ihrer Meinung nach vor sich?

Joah. Das habe ich, glaube ich, vor kurzem im »Medical Review« nachlesen dürfen. Zunächst wurde die Gelenkhaut geöffnet, Knorpelgewebe zur Seite geklappt, darunter liegende Schleimhäute gefaltet, die Gelenkgelatine ausgelassen, die gesplitterte Kniescheibe entnommen, die Krankenschwester ausgetauscht, eine hyperflexible titandrahtverstärkte Silikonkniescheibe eingesetzt und wieder zugemacht. Leider trat eine eitrige Eintzündung auf (parallel dazu wurden einige OP-Geräte als vermisst gemeldet) und die neue Kniescheibe trat ihren eitrigen Weg durch die körperinneren Lymphsysteme in die oberen Bereiche des Korpus an.

Können Sie sich vorstellen, dass so etwas eventuell in umgekehrter Form auch zu größeren Knien führen könnte?

Ganz sicher, aber wer wollte das schon und würde es nicht sofort weg operieren?

Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.

Wir sollten das bei Gelegenheit wiederholen.

Von Steffie Zinck und Martin Jost


Wie konnte es so weit kommen?

Weimar. (mjeu/majo)•• Die Ratgeber-Parodie «Lebenshilfe» war als wiederkehrendes Format für das Jugend-Kultur-Magazin «journal d’ami» werden. Das Magazin brachte es 2000 bloß auf eine Ausgabe, die Kolumne immerhin auf zwei: Ungedruckt blieb »Wie kann mein Freund meinen G-Punkt finden«.

Der Text spiegelt Boulevard-Nachrichten von 2000 wider: Britney Spears befand sich noch in ihrer ersten Karrierephase und arbeitete hart an einem Image als Unschuld vom Lande. Die Klatschpresse unterstellte ihr, sich heimlich einer Brustvergrößerung unterzogen zu haben. Sie dementierte, sie sei zwar im Krankenhaus gewesen, habe aber nur eine Knie-OP gehabt. Henry Herbstlaub kann medizinisch aufzeigen, warum das kein Widerspruch ist. Ich hatte beim Schreiben viel Spaß am bildlichen Ausmalen der chirurgischen Details.

2008 gab es einen parallelen Fall, als die Boulevardpresse eine Z-Prominenten nachsagte, sie habe sich die Lippen „aufspritzen“ lassen. Sie dementierte, das wirke höchstens so, nachdem sie sich die Haare gefärbt hat.

• Am Sonntag: Lebenshilfe, Folge 2 – »Hilfe! Wie kann mein Freund meinen G-Punkt finden?« Nur auf www.martinjost.eu.

•• Mehr Tipps für ein gutes Leben: »Martinprinzipien«

••• Mehr aus dem »journal d’ami«: We all are Hunters of the Unicorn

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