Schlagwort-Archive: Malerei

Schwarzwaldkiosk

13 05 06

Mitten im Schwarzwald steht ein Schnaps- und Zeitungskiosk. Um den Kiosk ist noch ein bisschen Stadt drapiert. Der Kiosk steht in der Freiburger Günterstalstraße, fast vor der Johanneskirche. Also wirklich mitten im Schwarzwald.

Seit Ende letzten Jahres wurde er nach und nach bemalt. Seit Anfang Mai ist das Werk fertig. Die Künstler sind Schüler der Lessing-Realschule. Verantwortlich zeichnet der Verein „achtung frisch gestrichen e.V. – Kunst an Freiburgs Wänden“. Weiterlesen

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von | 28. Mai 2013 · 09:00

Afrika liegt bei Weimar

Afrika liegt bei Weimar Artikel

Thüringische Landeszeitung • 30. Juli 2001

Kunst und Handwerk aus aller Welt und der Region im „Sommer bei Mauritius“

Von Martin Jost

Niedergrunstedt. (tlz) „Sommer bei Mauritius“ nennt das Hofatelier in Niedergrunstedt sein diesjähriges mehrwöchiges Sommerprogramm, dessen Höhepunkt, so Arndt Joshat, der Geschäftsführer des Kunstvereins, wohl der Mittelaltermarkt an diesem Wochenende bildet. Weiterlesen

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Eingeordnet unter 02 Gedrucktes (DI), TLZ

Sturm atmen (10)

Sturm atmen –

Die Freiwehr-Soap

Folge 10

Von Martin Jost

Was bisher geschah: Paul will Nick erzählen, wie er seine Mutter anbaggerte.

Paul: Ich sagte zu ihr: „Was denken Sie?“ – Sie drehte sich um und sah fragend aus. Ich sagte ihr, dass ich der Künstler bin. Sie fragte, warum sie denn etwas denken müsse. Unbedingt. Sie sei noch damit beschäftigt, etwas zu fühlen. Und wäre das nicht in Bezug auf Kunst viel, viel wichtiger? Erwischt. Da hatte sie mich in jedem Sinne erwischt. Um mich war es geschehen. Sie war wacher als ich. Deine Mutter ist sehr klug.

Nick: Aha.

Paul: Ja. Sie ist klüger als ich, als Künstlerin. Da wundert es mich, dass sie so eine kalte Arbeit leistet. Diese Drehbücher, die sie schreibt. Für Fernsehserien und Musikvideos. Das ist reines Handwerk. Drehbücher sind doch keine kreativen Werke. Es sind Fahrpläne für Regisseure und Techniker. In einem Drehbuch steckt so viel künstlerischer Ausdruck wie in einem Eisenbahn-Fahrplan. Was meinst du?

Nick: Ich weiß auch nicht.

Paul: Ich finde, sie vergeudet da was. So einiges. Herwarth Walden sagt: „Der Künstler hat ein Bild zu malen und nicht einen Wald; es ist ferner Angelegenheit des Ochsen, einen Ochsen zu schaffen, und nicht Angelegenheit des Malers.“ Und „ein Bild ist aber nur schön, wenn es überhaupt nicht an ein Bild erinnert. Sonst ist es nämlich eine Abbildung.“ Das kannst du alles nachlesen. Kennst du Friedell?

Nick: Nein.

Paul: Deine Mutter macht Bleistiftskizzen für Abbildungen. Sachen, die abbilden. Ein Handwerk. Sie vergeudet ihr Talent. Hast du auch manchmal Angst, dass sie auf diese Art ausblutet?

Nick: Eigentlich nicht.

Paul: Ich glaube – und ich habe sehr viel über deine Mutter nachgedacht – ich glaube, dass sie das spürt, dieses Ausbluten, diese Verschwendung. Aber sie projiziert. Sie sucht an der falschen Stelle nach dem Leck. Ich glaube, dass sie sich gesagt hat, ich sei nicht gut genug für sie. Dass sie sich an mich verschwendet. So fühle ich mich in der letzten Zeit.

Du kennst deine Mutter besser als ich, Nick. Hast du das Gefühl, was ich sage, könnte stimmen? Hat sie sich irgendwie anders verhalten in der letzten Zeit?

Nick: Also ich… wirklich…

Paul: Es hat geklingelt. Erwartest du jemanden?

Nächstes Mal in »Sturm atmen«: Die letzte Folge vor der Sommerpause! Extralang! Wer hat an der Tür geklingelt?

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Eingeordnet unter 04 Groschenromane (DO), Sturm atmen

Prozess, Teil, Werk

Kunst-Stück des Monats

Freiwehr. (mjeu) Willkommen im Juni! Unsere Reihe Kunst-Stück hat diesen Monat ein grandioses Schmankerl zu bieten: Ein Werk, noch in der Staffelei abgelichtet, von Paul Pretens, in Freiwehr ansässiger Maler. Ein Werkstattbericht sozusagen.

Paul Pretens: »D.I.K.K.« Acryl (Tempera) auf Karton. Freiwehr 2009.

Paul Pretens: »D.I.K.K.« Acryl (Tempera) auf Karton. Freiwehr 2009.

Erdige, jedenfalls warme Grundtöne: Der Hintergrund ist aus Ocker-bis-Orange-Tönen, klare senkrechte Pinselstruktur, den Vordergrund besetzen intensiv blaue Figuren: Quadrate zumeist, aber mit abgerundeten Ecken. Nur auf den ersten Blick sind die alle gleich: manche sind eckiger als andere, manche haben ausgefranste oder verlaufene Ränder, wieder andere haben ein wirbeliges Muster oder der Hintergrundton scheint durch sie hindurch. Sie sind vielfältig, sie sind scheinbar willkürlich angeordnet, durcheinander, aber doch gruppiert, wie es menschliche Gruppen sind. Soziale Quadrate. Sind das wir?

Wenn dem so wäre, wären die rundlichen, welligen blauen Wolken, die nur teilweise und nur in den rechten Ecken ins Bild reichen, das Fremde. Groß und nicht ganz zu sehen, unverstanden. Rund und weich scheinbar, aber gleichzeitig bedrohlich weil mächtig massiv. Die eine Wolke fährt etwas aus, was fast wie ein comichafter Kussmund wirkt. Ist das eine Kontaktaufnahme? Findet Verständigung statt zwischen uns, die wir von den Quadraten symbolisiert werden, und den Wolken? Wohl eher nicht, denn nirgendwo sind die Quadrate eisiger, schärfer und eckiger als wo sie am nächsten an den rundlichen Dingern dran sind.

Ist das Fremde eine große Masse? Es ragt oben rechts und unten rechts etwas ins Bild. Seine Wölbung lässt ahnen, dass der weitaus größte Teil weit außerhalb des Bildes liegt. Aber gehören beide Teile zu ein und demselben Wesen? Oder sind es zwei unterschiedliche? Es ist nicht zu sehen.

Die Transpostmoderne hat das Surreale für sich entdeckt, aber nicht, ohne es voll Aussage zu stopfen.

Das ist abstrakt und doch eindeutig, das ist große Kunst!

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Eingeordnet unter 01 Hallo Woche! (MO), Kunst-Stück des Monats, Sturm atmen