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Spaß nach harter Arbeit

Tasifan mit: Jimmy – die rasende Rock-’n’-Roll-Revue

Thüringische Landeszeitung vom 12. Februar 2001

■     Von Martin Jost

Weimar. (tlz) Jeder, der in den Zirkus geht, hat mit Sicherheit ganz bestimmte Vorstellungen davon, was ihn dort erwartet: mehr oder weniger spektakuläre artistische Nummern, die sich mit Auftritten von Clowns abwechseln und von jahrmarktartiger Blasmusik Weiterlesen

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Literatur auf der Toilette

Literatur auf der Toilette, TLZ vom 11. April 2001

Thüringische Landeszeitung vom 11. April 2001

11. Bücherfest
startet am 22. April

Weimar. (tlz/majo) „Weimars Bücherfest hat ein eigenes Profil, das es von vergleichbaren Veranstaltungen anderer Städte abhebt“, beschreibt Angela Egli, Referentin für Literatur in der Stadtkulturdirektion, die Veranstaltung, die vor elf Jahren erstmals vom Lesecafé Gratis in wesentlich kleinerem Rahmen ausgerichtet wurde. „Das Bücherfest in Weimar versucht, mit seinem Programm nicht bloß Kenner und Liebhaber zu bedienen. Es will  auch denjenigen aufwarten, die Literatur nicht nur trocken lesen, sondern sie erleben wollen.“ Weiterlesen

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Doppelleben

journal d’ami No. 1 (Herbst, Winter 2000)

Dieses Interview erschien gedruckt im «journal d’ami» No. 1 (Herbst, Winter 2000)

Hier klicken um diesen Artikel als PDF zu öffnen.

Menschen führen Doppelleben. Neben ihrer Arbeit beschäftigen sie sich auch noch mit ganz anders gearteten Projekten.

Solche Leute wollen wir euch vorstellen.

Den Anfang machen wir mit Torsten Wunderlich, der bis vor Kurzem eine ABM-Stelle im Kommunalen Kino inne hatte. Parallel dazu bereitete er sein erstes Filmprojekt vor: Weiterlesen

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»Man fühlt sich wie bekifft«


Martins Aura auf Polaroid

Der Mann hatte eine Polaroid, die Auras ablichten kann. Meine Aura sei in der oberen Shakre etwas pink, befand er. »Ohje pink. Ist das nicht schlimm?«, sagte ich. – Nein. Das heiße bloß, dass ich sehr keimzellengesteuert sei. Halloho, 16-Jähriger!

Meditation und Hirnwellen-Training im mon ami

Ungedruckt: März 2001

Weimar. (jda/majo) »WIE WACHSE ICH ÜBER MICH HINAUS? Mit Hirnwellentraining zu Kreativität, Gesundheit und Erfolg«, steht ganz oben auf dem Flugblatt, das zu einem »Vortrag mit Experimenten zu neuen praktischen Ergebnissen der Hirnforschung« einlädt. Es ist mit einem dinosaurischen Technicum namens Schreibmaschine gestaltet worden und wurde mir von leicht belämmert dreinblickenden Menschen auf der Straße in die Hand gedrückt. Weiterlesen

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Weimar und die Medien

Gedrucktes

Gedrucktes

TLZ-Aktion

Weimar und die Medien

»local village« bei »act 2000« präsentiert

◊ Von Martin Jost

Weimar. (tlz) Berufswelt Me­dien: Mit Videoproduktionen, Broschüren und Schaubildern stellte sich die Fakultät »Medien« der Bauhaus-Uni auf dem Zukunftsforum »act 2000« im mon ami vor. Weiterlesen

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Weimar kleidet sich interessant

Gedrucktes

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Weimar kleidet sich interessant

Die australischen Virtuosen von »Naked Raven« spielten im mon ami

Von Martin Jost

Weimar. (tlz) Mancher heutige Hitparadenstürmer müsste sich schämen ob seiner unverdienten Arroganz, wenn er die australische Band »Naked Raven« live erleben würde. Eine Band, die genial komponiert, virtuos spielt und hinterher dem Publikum noch dankbar ist, dass es ausflippt.

Thüringische Landeszeitung (TLZ) vom 27. Juni 2002

Thüringische Landeszeitung (TLZ) vom 27. Juni 2002

Caerwin Martin auf dem Cello, Stephanie Lindner mit der Violine, James Richmond in einem Arsenal von Percussions und Janine Maunder am Klavier sind die vier klassisch geschulten Könner, deren letztere die Soli singt und in ihrem umfangreichen stimmlichen Spektrum ausgefeilt variiert. Kern der Band ist der Gitarrist Russ Pinney, der die Songtexte schreibt und komponiert. Weiter gedeihen die Stücke in gemeinsamer Arbeit, am Ende stehen sehr filigran arrangierte Popsongs.

Das Weimarer Publikum, das zum Teil nur auf dem Fußboden noch Platz fand, hörte zunächst betont entspannt zu, doch war schon nach dem ersten Lied gefesselt. „Das besonders Australische an unserer Musik ist die Melodie“, sagte Pinney nach dem Auftritt im mon ami. „Sie kann auch melancholisch sein, aber sie ist nicht so Blues-basiert wie die amerikanische.“

Stilistisch hört man ein wenig die irische Pub-Fidel früher australischer Siedler heraus. Die Musiker zaubern aber auch mystische Klänge von weitem Land und uralten Geistern, die ihre Musik als australischen Folk definieren, ohne sich konkret auf Aborigine-Traditionen zu beziehen oder sich auf das Klischee mit dem Didgeridoo auf der Bühne zu verlassen.

Nach jedem Song klatschten die Weimarer Zuhörer lauter und länger. In die anfangs noch ruhige Masse kam begeisterte Bewegung, und zum Schluss zwang Minuten langer Applaus die Band zu zwei Zugaben. „Vor deutschem Publikum zu spielen ist einzigartig“, sagte Pinney. „Es ist immer sehr respektvoll und bekommt dafür auch viel mehr zurück von den Künstlern.“

Von der Stadt selbst haben die „nackten Raben“ nicht viel sehen können. Pinney gewann nur einen allgemeinen Eindruck: „Es ist anders als andere Städte in der Umgebung. Es herrscht ein ganz eigenes Gefühl. Ach ja, und manche Leute sind sehr interessant gekleidet“, sagt er in seinem durchsichtigen roten Hemd und barfuß. Seine Texte handeln von allem, was mit Leben – speziell in Australien oder überall auf der Welt – zu tun hat, je nach dem, was die Hörer hinein interpretieren. Und das sollen sie tun. In ihnen sollen Emotionen geweckt werden und Nachdenklichkeit.

Das erste Weimarer Konzert der Band, die hinterher noch das Gespräch mit ihren neu geborenen Fans suchte, verließen viele Gäste mit der Absicht, die »Naked Raven« an Freunde und Bekannte weiter zu empfehlen. Die Band hätte es verdient, nicht länger Geheimtipp zu sein.

▼»Naked Raven« treten am 28. Juni bei den Kulturwochen Sömmerda auf.

Website mit aktuellen Tourdaten von Naked Raven: www.nakedraven.com

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Gefunden: Eva heißt Sophie

Gedrucktes

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• Worum geht es hier?

Ein Lebensabend in einem Altenheim

Von Martin Jost

Thüringische Landeszeitung vom 30. Dezember 2000

Thüringische Landeszeitung vom 30. Dezember 2000

Weimar. (tlz) Manchen Weimarern ist »Eva« mittlerweile auch unter ihrem richtigen Namen bekannt: Sophie B. heißt sie, die zum Stadtbild gehörte wie das Goethe- und Schiller-Denkmal.

Entgegen den Befürchtungen Vieler ist die alte Dame noch am Leben. Zum Verkaufen in die Stadt kommt sie jedoch nicht mehr, seit sie merkte, dass ihr immer seltener etwas abgenommen wurde.

Ihre mit dem Verkauf von Obst und Pflanzen erzielten Einnahmen waren für sie aber offenbar lebenswichtig. Denn seit sie damit kein Geld mehr verdiente, wurde von einer in derselben Straße lebenden Familie, die nicht namentlich genannt werden möchte, beobachtet, wie die 77-Jährige körperlich permanent abbaute. Auch klingelte sie täglich bei ihren Nachbarn und bat um Essen.

Der Anteilnahme besagter Familie ist es zu verdanken, dass Frau B. einen Platz in einem Weimarer Altenheim erhielt. Und: Seit sie dort lebt, geht es ihr wieder besser.

Warum ein Mensch jeden Tag unter so unwürdigen Bedingungen Geld verdienen musste, ist nicht klar. Allerdings kursieren Gerüchte, denen zufolge fremde Menschen sie um ihre Rente betrogen haben. Gerüchte halt. Frau B. selbst war zu einem Gespräch nicht bereit. Aber mit ihr zu sprechen, war schon immer etwas schwierig.

Freiburg. (mjeu/majo) Im Sommer 2000 hatte ich meinen ziemlich erfolgreichen Einstieg in den Nebenjob Zeitung schreiben. Die Berliner Zeitung bat mich nach einem Auftritt auf dem Kongress der Redenschreiber Deutscher Sprache um einen Beitrag für ihre Glosse Unterm Strich im Feuilleton. Ich bereitete einen Text vor, der auch in der BerlZ gedruckt wurde, ich brachte ihn aber auch in die Arbeit der Redaktion des journal d’ami mit ein. Eine Kollegin aus der Redaktion im mon ami durfte ihn natürlich gern in der Schülerzeitung »frequenz« des Goethegymnasiums drucken, woraufhin mir meine Debattierclublehrerin Vorhaltungen machte: Wie ich nur der Schülerzeitung vom Goethe einen Text anbieten könnte, aber meinem eigenen Schillergymnasium nicht. Natürlich habe ich das Versäumnis umgehend nachgeholt und der Text erschien als Viertes in »Schillers Erbe«. Als Redaktionsmitglied vom journal d’ami nahm ich an einem Zeitungsschreiben-Workshop der Thüringischen Landeszeitung (TLZ) teil und der Redaktionsleiter kannte meinen Text »Original gesucht« aus »Schillers Erbe«. Natürlich durfte er ihn gern auch abdrucken und ich nahm den Auftrag an, Nachforschungen darüber anzustellen, was aus Eva/Sophie eigentlich geworden war. Zwischen meinem Impuls in den Sommerferien, irgendwas mit Schreiben zu machen und den Hörer abzunehmen und mich beim journal d’ami vorzustellen und meinem Fuß in der Tür bei einer Tageszeitung, in der ich ab sofort wochenends als freier Reporter tätig wurde, war ein halbes Jahr vergangen.

Nächste Woche in »Gedrucktes«: »Hab’ da ma’ ne Fraache« – »Die Olle« in der Weimarer Zeitung.

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