Schlagwort-Archive: Transpostmoderne

Noch zwölf Tage Weihnachten

The X-Mas Files

Von Christopher Mas Weiterlesen

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Eingeordnet unter 04 Groschenromane (DO), The X-Mas Files

Beachten Sie die Packungsbeilage

Das «Infinite Jest»-Logbuch (8)

Heute keine Zeit.

0063<|>1016. Kapitel 7. Sonniges Herbstwetter; hohes Verkehrsaufkommen. Gut Fahrt gemacht.

Franzoesisch-in-die-Tonne-kloppen

Don Gately versteht kein bisschen Französisch.

Es hat angefangen, richtig David Foster Wallacig zu werden.

Zwei Labyrinthe: Eins ist der Handlungsort E.T.A., Enfield Tennis Academy. Das andere sind die Beschreibungen von Drogen in den Endnoten. Weiterlesen

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Eingeordnet unter 06 Martin Josts Kulturkonsum, »Infinite Jest«-Logbuch, Martin liest

Schlaf endlich

Das «Infinite Jest»-Logbuch (7)

Mit Exkursen über Transpostmoderne, Ironisch Brechen und die perspektivische Ehe mit Pamela Anderson.

0049<|>1030. Kapitel 6. Übel riechender Nebel aufgezogen. Alltags unter Deck. Navigationsübungen absolviert. Ganztags starke Dünung. Unerwartet frühe Korrosion besorgt etwas.

Kakerlake Erdal Rex

Das habe ich mit Orin Incandenza gemeinsam: Eine Abscheu gegenüber Kakerlaken, die nur von meiner Abscheu gegenüber Leuten, die „Halli-Hallo-Hallöle“ sagen, übertroffen wird. (Also das mit den Kakerlaken. Wie das mit Orin Incandenza und Leuten ist, die „Halli-Hallo-Hallöle“ sagen, weiß ich jetzt nicht.)

Endlich gute Sprüche. Weiterlesen

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Eingeordnet unter 06 Martin Josts Kulturkonsum, 11 Das Transpostmoderne Manifest, »Infinite Jest«-Logbuch, Martin liest

Übern Wintern

Das «Infinite Jest»-Logbuch (3)

Mit Exkursen zu «Wonder Boys», Postmoderne und «Frühlings Erwachen»

0027<|>1052. Kapitel 2. Nacht dunkel; plötzliche Kühle; Schwache Böen und Regenschauer; übrige Weinseligkeit.

Was ich mal

Was ich mal wissen möchte: Woher kommt die Fixation auf das Motiv Wolken in den ganzen englischen Publikationen von und um «Infinite Jest?»

Ein Drogensüchtiger richtet sich zu Hause für Tage langen Rausch ein. Er hat an alles gedacht (das macht die Erfahrung). Alles, was noch fehlt, ist die Dealerin. Weiterlesen

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Eingeordnet unter 06 Martin Josts Kulturkonsum, »Infinite Jest«-Logbuch, Martin liest

Es ist alles schon da, man muss es nur sehen

Kunst-Stück des Monats

Von Paul Pretens

Pullerzimmertapetenkacheln

Harri Dünong: »Pullerzimmertapetenkacheln«. Digital bearbeitetes Foto. Freiwehr 2009. • Zum Download als Wallpaper (1584 x 990 px; optimal für Breitbild-15-Zoll-Displays) bitte auf das Bild klicken • © Alle Rechte vorbehalten

Freiwehr. (mjeu/ppt) Vor etwas über einer Woche war ich auf einem Vortrag mit dem Titel »Fire And Ice in der Rechtsmedizin«. Referate von Rechtsmedizinern sind nach meiner Erfahrung immer sowohl erhellend und unterhaltsam als auch gespickt mit guten Sprüchen. Weiterlesen

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Eingeordnet unter 01 Hallo Woche! (MO), Kunst-Stück des Monats

Martin hört Lady Gaga

Martin Josts Kulturkonsum

Freiburg. (majo) Vor zwei Jahren oder ich weiß auch nicht mehr, wie lange es her ist, habe ich mit einer Kollegin auf Arbeit Radio gehört. Die Arbeit war Krankenwagen fahren und an jenem Tag hatten wir einen Schüler-Praktikanten mit an Bord, der sein BoGy absolvierte. Im Radio lief ein Anfang-der-Neunziger-Techno-Song, der zum popkulturellen Hintergrundrauschen meiner Kindheit gehört hatte. Ich meine, das Lied muss »Rhythm is a Dancer« von Snap gewesen sein, obwohl ich die exakte Version, die im Radio lief, nicht finden konnte. Der Rap war ein anderer.

Meine Kollegin und ich, beide Anfang 20, drehten das Radio sehr laut auf und freuten uns gleichzeitig über den Einschlag aus Trash-Nostalgie. „Hörst du das?“, sagten wir zu unserem Praktikanten, „Das war die Musik unserer Jugend.“ Ich hatte mich vorher selten so alt gefühlt wie in diesem Moment. Seither ständig.

Meine Kollegin fuhr, aber trotzdem war sie irgendwie am Tanzen. In der Rap-Einlage aus dem Song fiel aus heiterem Himmel die Zeile: „Baby I’m serious as cancer…“ und wir hielten haargenau gleichzeitig inne, bekamen große Augen und sahen uns ungläubig an. Offensichtlich war es für uns beide das erste Mal seit unserer Jugend (und seit wir Englisch gelernt hatten), dass wir auf den Text geachtet hatten. Das war ein großartiger Moment.

Das Techno-und-ein-Mädchen-singt-Gekröse aus dem Bodensatz der Neunzigerjahre war für mich immer ein ironischer Gesprächsaufhänger für Gelage und Partys. Vor allem eine ungläubige Erinnerung an eine Zeit, als ich noch keinen Musikgeschmack haben musste, aber die großen Kinder, die sich schon eigene CDs kauften, es besser hätten wissen müssen.

Tja, ich schätze, es ist jetzt keine Erinnerung mehr, oder? Mit Lady Gaga und ihrem Rummelplatzschunkler »Poker Face« ist eine Ära zurück gekehrt.

Rund 15 Jahre! Mehr nicht! Rund 15 Jahre hat es nur gedauert, da wurde Popkultur wieder belebt. Zwischen Klassik und Klassizistik vergingen dazumal noch rund 2000 Jahre. Zwischen Schlaghosen und Schlaghosen immerhin noch drei bis vier Jahrzehnte. Melodische aber kalte elektronische Musik, sinnlose kurze Texte, markante Stimme – zwischen ihrem ersten und zweiten Auftreten vergingen knapp 15 Jahre. Die Wehen kommen in immer kürzeren Abständen. Die Mitmacher der ersten Runde sind beim Recycling der Mode immernoch juristisch Jugendliche. Haben eure Eltern nicht irgendwas Peinliches gemacht, das man aus der Mottenkiste holen kann?

Ich habe mich sofort an »What ist Love« von Haddaway erinnert. Und ich habe es mir zum ersten Mal selbst gekauft. Noch ein Musterbeispiel: »Hold on« von Loft. Das will ich, glaube ich, als Klingelton benutzen. Ich habe es gerade erst entdeckt, als ich alte gerippte Musik auf meiner Festplatte durchsucht habe, die keine id3-Tags abbekommen hat. Ich bin ein dankbarer Nutzer des o2 Music Spy, einem Computer, dem man am Telefon Musik vorspielen kann und er schickt einem per SMS den Titel des Songs, den man nicht namentlich kennt.

Auch sehr cool, diese Woche erst gekauft und wieder gehört und zum ersten Mal den Text verstanden: »Fred come to Bed« von E-Rotic. Leichtfüßiger und weniger düster als die anderen Techno-Schlager, dafür aber eine Sängerin mit Allerweltsstimme. Verhältnismäßig viel Text und richtige Handlung in den Lyrics („Come to bed ’cause my Max had sex with a sexy ex“) und, für mich diese Woche der Sieger in der Kategorie Beste Liedzeile ever:

I tell you Fred
come into my bed
if you don’t
I will call up Fritz“

Und zum Schluss darf ich nicht vergessen, noch die eine CD zu erwähnen, die ich mir in jener Phase meines Lebens gekauft habe: Rednex’ Volkslied-Cover »Cotton Eye Joe« ist der einzig wahre Höhepunkt der ersten Techno-Ära: Ohrwurm, lustig, gut.

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Sturm atmen (10)

Sturm atmen –

Die Freiwehr-Soap

Folge 10

Von Martin Jost

Was bisher geschah: Paul will Nick erzählen, wie er seine Mutter anbaggerte.

Paul: Ich sagte zu ihr: „Was denken Sie?“ – Sie drehte sich um und sah fragend aus. Ich sagte ihr, dass ich der Künstler bin. Sie fragte, warum sie denn etwas denken müsse. Unbedingt. Sie sei noch damit beschäftigt, etwas zu fühlen. Und wäre das nicht in Bezug auf Kunst viel, viel wichtiger? Erwischt. Da hatte sie mich in jedem Sinne erwischt. Um mich war es geschehen. Sie war wacher als ich. Deine Mutter ist sehr klug.

Nick: Aha.

Paul: Ja. Sie ist klüger als ich, als Künstlerin. Da wundert es mich, dass sie so eine kalte Arbeit leistet. Diese Drehbücher, die sie schreibt. Für Fernsehserien und Musikvideos. Das ist reines Handwerk. Drehbücher sind doch keine kreativen Werke. Es sind Fahrpläne für Regisseure und Techniker. In einem Drehbuch steckt so viel künstlerischer Ausdruck wie in einem Eisenbahn-Fahrplan. Was meinst du?

Nick: Ich weiß auch nicht.

Paul: Ich finde, sie vergeudet da was. So einiges. Herwarth Walden sagt: „Der Künstler hat ein Bild zu malen und nicht einen Wald; es ist ferner Angelegenheit des Ochsen, einen Ochsen zu schaffen, und nicht Angelegenheit des Malers.“ Und „ein Bild ist aber nur schön, wenn es überhaupt nicht an ein Bild erinnert. Sonst ist es nämlich eine Abbildung.“ Das kannst du alles nachlesen. Kennst du Friedell?

Nick: Nein.

Paul: Deine Mutter macht Bleistiftskizzen für Abbildungen. Sachen, die abbilden. Ein Handwerk. Sie vergeudet ihr Talent. Hast du auch manchmal Angst, dass sie auf diese Art ausblutet?

Nick: Eigentlich nicht.

Paul: Ich glaube – und ich habe sehr viel über deine Mutter nachgedacht – ich glaube, dass sie das spürt, dieses Ausbluten, diese Verschwendung. Aber sie projiziert. Sie sucht an der falschen Stelle nach dem Leck. Ich glaube, dass sie sich gesagt hat, ich sei nicht gut genug für sie. Dass sie sich an mich verschwendet. So fühle ich mich in der letzten Zeit.

Du kennst deine Mutter besser als ich, Nick. Hast du das Gefühl, was ich sage, könnte stimmen? Hat sie sich irgendwie anders verhalten in der letzten Zeit?

Nick: Also ich… wirklich…

Paul: Es hat geklingelt. Erwartest du jemanden?

Nächstes Mal in »Sturm atmen«: Die letzte Folge vor der Sommerpause! Extralang! Wer hat an der Tür geklingelt?

•• Alle Folgen von »Sturm atmen«

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