Na dann, guten Flug und immer ne Handbreit Weltraum unterm Kiel đŸ––đŸ» «StarTrek: Strange New Worlds» 1×01

In der Pilotfolge löst die jĂŒngste «StarTrek»-Serie zwei ihrer Versprechen ein: Mehr episodisches ErzĂ€hlen und mehr Raum fĂŒr die Entwicklung der Figuren als in «StarTrek: Discovery». Die erzĂ€hlte Geschichte findet in 50 Minuten einen Abschluss. Dabei lernen wir schon die wichtigsten Gesichter auf der BrĂŒcke der U.S.S. ENTERPRISE kennen und behalten sogar schon ein paar Namen. Der charismatische Captain Pike (Anson Mount) steht im Mittelpunkt.

Kiley 279 heißt der Planet der Woche. Seine Bevölkerung steht am Rande eines Krieges. Über die schwelenden Konflikte erfahren wir aber nichts Genaues. Die Bewohner*innen von Kiley 279 haben den Entwicklungsstand der Erde des 21. Jahrhunderts erreicht: Eine halbwegs moderne Gesellschaft mit dem militĂ€rischen Potenzial, sich das Leben zur Hölle zu machen. Das Sternenflotten-Raumschiff, das den Erstkontakt herstellen sollte, ist verschwunden. Wird seine Besatzung auf Kiley 279 gefangen gehalten? Die ENTERPRISE soll Nachforschungen anstellen.

Der Captain zögert

Captain Pike will erst gar nicht mitfliegen. Er braucht seinen Landurlaub auf der Erde gerade fĂŒr eine existenzielle Krise. Er ist vor kurzem einem Zeitkristall zu nahe gekommen und hat einen Unfall durchlebt, der ihn in einigen Jahren beinahe töten und schwer entstellen wird. Wer die zweite Season von «StarTrek: Discovery» gesehen hat, war dabei. Abgesehen davon unterliegt die Geschichte strengster Geheimhaltung.

Erst als Pike erfĂ€hrt, dass seine erste Offizierin und Vertraute Una Chin-Riley (Rebecca Romijn) vermisst wird, startet er auf der Stelle mit der ENTERPRISE in Richtung Kiley 279. Jetzt fĂŒhrt die Geschichte einige StarTrek-Topoi auf, mit denen wir uns sofort zu Hause fĂŒhlen: Kosmetische Medizin, um unter den Einheimischen nicht aufzufallen; Gefangenenbefreiung aus dem Kerker; Debatten ĂŒber die „Oberste Direktive“ (“General Order No. 1”) und ein Insidergag ĂŒber ihre Umbenennung in “Prime Directive”; und schließlich, im Showdown: eine kathartische Rede des Captains, die die Bevölkerung eines ganzen Planeten zum Umdenken bewegt und dem Krieg abschwören lĂ€sst.

«StarTrek: Strange New Worlds»
Ep. 1×01, »Strange New Worlds«
(dt. »Fremde neue Welten«)

Drehbuch : Akiva Goldsman
Story: Akiva Goldsman & Alex Kurtzman & Jenny Lumet

Regie: Akiva Goldsman

Veröffentlicht: 5. Mai 2023 (USA); 7. Dezember 2023 (D).

Stream auf Paramount+, Apple TV, Sky, amazon mit Paramount+-Channel

Bewertung: 3.5 von 5.

«Strange New Worlds» ist sich sehr bewusst, welche StarTrek-Klischees es bedient und ironisiert sie liebevoll. So beamt sich Captain Pike – Prime Directive my ass – einfach in die Mitte der Parlamentskammer, in der die Kileyaner gerade ihre Friedensverhandlungen vor den Baum fahren: “Hi. Sorry to interrupt.”

Pike erweist sich nicht nur als rhetorisch fit, er gibt auch ein Beispiel fĂŒr guten Medieneinsatz ab. Eine Powerpoint, direkt von der ENTERPRISE gestreamt, ist fĂŒr uns sehr anschlussfĂ€hig: Die PrĂ€sentation beginnt mit Bildern von Trumps Putschversuch gegen das Capitol. In Pikes kleiner Geschichtsstunde fĂŒhrten die 2020-er-Jahre auf der Erde „damals“ von den „New Civil Wars“ ĂŒber die Eugenischen Kriege direkt zum Dritten Weltkrieg. (Womit die Serie beilĂ€ufig einige Gletscherspalten in der historischen KontinuitĂ€t des StarTrek-Universums zukleistert.)

Zeit, mit den Figuren vertraut zu werden

Bemerkenswert einerseits, wie augenzwinkernd hier die StarTrek-Standardsituation „KĂ€pt’n der ENTERPRISE bringt einem Planeten mit engagierter Rede den Frieden“ abgefrĂŒhstĂŒckt wird und wie en passant weitere StarTrek-Topoi aufgefĂŒhrt werden. Andererseits: In frĂŒheren StarTrek-Serien hĂ€tten wir uns vier Akte lang mit dem konkreten Konflikt des Planeten Kiley 279 beschĂ€ftigt und alles ĂŒber seine historischen HintergrĂŒnde gelernt. Wir hĂ€tten ein, zwei Individuen aus seiner Gesellschaft getroffen und durch die Gaststars VerstĂ€ndnis fĂŒr beide Seiten aufgebracht. Wir hĂ€tten mit Pike gefĂŒhlt, der ein einsames Captain-Dilemma ausschwitzt und eine salomonische Lösung zur Rettung einer ganzen Spezies finden muss. In “Strange New Worlds» bleibt der Konflikt eine generische Nebenhandlung. Seine Details tun nichts zur Sache.

WofĂŒr nutzt die Episode die gewonnene ErzĂ€hlzeit? FĂŒr die Entwicklung der Figuren. Im Mittelpunkt der ersten Episode steht Captain Pike selbst. Das Thema, das diese Figur vordergrĂŒndig umtreibt: Er weiß genau, wann und wo er einen beinahe tödlichen Unfall erleiden wird, der ihn zum Pflegefall und Shut-In macht. Diese griechische Tragödie schwebt ĂŒber ihm und wie es ausgeht, haben StarTrek-Kenner schon aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen, das erste Mal 1966 in der ersten Staffel von «StarTrek: Classic». «Strange New Worlds» erkundet, was das Wissen um sein Schicksal aus Christopher „Onkel Damokles“ Pike macht. Anson Mount spielt ihn nachdenklich und schließt an die etwas melancholische, grĂŒblerische FĂŒhrungspersönlichkeit an, die Jeffrey Hunter 1964/65 im allerersten StarTrek-Pilotfilm angelegt hat.

„So gut wie sterben“ zieht sich als eine Art Leitthema durch die neueren StarTrek-Produktionen. Wir denken an «StarTrek: Picard» und seine Titelfigur am Ende ihres Lebens oder die Abenteuer der «Discovery»-Crew. Zum GlĂŒck drĂŒckt in «StarTrek» nicht das Pathos, sondern der unausweichliche Tod wird uns als ein Teil des Lebens gezeigt, den man akzeptieren kann, ohne sich gleich von ihm in sein Leben reinreden zu lassen. Zumal Pike in seiner Vision von der Zukunft auch gesehen hat, was sein Opfer Gutes bewirken wird. Na dann: guten Flug.


Nochmal wegen StarTrek:

Schuhe aus!

In Folge 2 von «Strange New Worlds» lernen wir Kadettin Uhura ein bisschen besser kennen. Obwohl sie hoch begabt ist, ist sie sehr unsicher, welchen Weg sie einschlagen will.

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Auf die Folter

Die Plot-Entwicklung erfĂŒllt den Tatbestand der Unterschlagung. Entweder werden die Drehbuch-Autor*innen nach Filmminuten bezahlt oder sie befinden sich im Streik.

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Im Weltraum sind Freunde knapp đŸ––đŸ» «StarTrek: Picard» 3×01 »The Next Generation« (dt. »Die nĂ€chste Generation«)

Am 17. Februar ist die dritte Staffel von «StarTrek: Picard» in Deutschland gestartet. In Folge 1 schickt Beverly Crusher einen Notruf an Jean-Luc Picard. Dabei war der Kontakt zwischen ihnen 20 Jahre unterbrochen gewesen. Wird es dem Admiral gelingen, in der letzten Staffel seiner Serie endlich eine Figur zu werden, die aktiv die Handlung bestimmt?

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Der Woche (6)

Nochmal Nasen, die aus Masken schauen. Und ein fĂŒnf Jahre alter Satz, der wieder passt.

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Der Woche

Ein Bild von einer großen Mahlzeit, Musik aus den Neunzigern und ein hilfreicher Countdown der Woche

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Kuckt euren Film doch selber

Ich bin seit 17 Jahren StarTrek-Fan. Neues StarTrek anschauen, und sei es auch noch so schlecht – aus Prinzip und aus LoyalitĂ€t – gehört fĂŒr mich dazu. Bis heute. Heute werde ich die Vorpremiere von «Into Darkness» knicken. 3D doof, synchronisierte Fassung doof, BluRay doof. Deswegen.

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StarTrek III: The Search for Spock

serie: star trek 1–8 StarTrek III – Auf der Suche nach Mr. Spock (The Search for Spock) Die Geschichte: Spock starb ja bekanntermaßen in StarTrek II. Als Kirk mit der Enterprise und ihrer Besatzung auf die Erde  zurĂŒckkehrt, werden sie nicht wie erwartet schwungvoll begrĂŒĂŸt, sondern sie erhalten die traurige Nachricht, daß die  Enterprise nach


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Wie weh Menschen Menschen tun können

Martin kuckt «Das weiße Band» Wir haben also doch ganz gute Schauspieler auf Deutsch, wenn sie ein Drehbuch bekommen, das ihnen erlaubt natĂŒrlich zu sprechen (nicht wie in «Tatort») und mit der nötigen Zeit zu spielen. Michael Hanekes «Das weiße Band» ist ein Stillleben ĂŒber ein deutsches Dorf 1917 und 1918, in dem die Kindheit


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StarTrek II: The Wrath of Khan

serie:star trek 1–8 Star Trek II – Der Zorn des Khan (The Wreath of Khan) Grundlegend fĂŒr diesen Film ist die Episode »Der schlafende Tiger« (»Space Seed«) aus der Classic-Serie. In dieser Folge trifft die Enterprise auf ein Raumschiff mit 50 im KĂ€lteschlaf befindlichen, genetisch verĂ€nderten Menschen an Bord, die im Jahre 1996 in einen irdischen


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Schlaf endlich

Das «Infinite Jest»-Logbuch (7) Mit Exkursen ĂŒber Transpostmoderne, Ironisch Brechen und die perspektivische Ehe mit Pamela Anderson. 0049<|>1030. Kapitel 6. Übel riechender Nebel aufgezogen. Alltags unter Deck. NavigationsĂŒbungen absolviert. Ganztags starke DĂŒnung. Unerwartet frĂŒhe Korrosion besorgt etwas. Endlich gute SprĂŒche.

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Ereignisgeschichte der Zukunft

Die Geschichte der U.S.S. Enterprise Sektor 001. (tp/majo) Es fing alles mit Cpt. Christopher Pike an. Er ĂŒbernahm im Jahre 2245 das Kommando ĂŒber die U.S.S. Enterprise, ein 285 Meter langes Raumschiff der Constitution-Klasse. Zusammen mit seinen 400 Besatzungsmitgliedern an Bord brach er auf, neue Welten und neue Zivilisationen aufzuspĂŒren. Er hatte dazu auch alle


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»Krieg der Sterne«

Von J████ J███ In den letzten Jahren hat das StarTrek-Fieber viele deutsche Fernsehzuschauer erfaßt. Den bisherigen Höhepunkt stellten dabei die Ausstrahlung der Voyager-Folgen und der Kinofilm »Treffen der Generationen« vor knapp zwei Jahren dar.

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StarTrek: Der Film

serie:star trek 1–8 Star Trek [I] – Der Film (The Motion Picture) Die Geschichte: Ein riesiges Energiefeld steuert direkt auf die Erde zu. Auf seinem Weg eleminiert es alles, was sich ihm in den Weg stellt.

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Nerd Night

Martin Josts Kulturkonsum Martin kuckt: StarTrek 11 Freiburg. (mjeu/majo) Die Veranstaltung heißt »MĂ€nnerabend« und zeigt jeweils an Mittwochen einen Ballerfilm im Cinemaxx fĂŒr ab acht Euro. Besondere Features des MĂ€nnerabends sind, dass es im Kino auffĂ€llig schlecht riecht, dass bei guten SprĂŒchen applaudiert wird und dass man ein Bierfass gewinnen kann. Ich habe »StarTrek« in


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Martin wird StarTrek 11 kucken

Freiburg. (mjeu/majo)‱ Da soll noch mal jemand sagen, MĂ€nner hĂ€tten keine GefĂŒhle. Der Gegenbeweis ist, wie hin- und hergerissen ich die ganze Wartezeit auf den neuen StarTrek-Film ĂŒber war. Tiefs und Hochs, Angst abwechselnd mit Enthusiasmus. Als weiterer Beweise hier eine vollstĂ€ndige Liste aller Filme, bei denen ich je weinen musste: 1996, als ich im


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Martin kuckt »Fackeln im Sturm«

Schlechter Film. Sechs mal. Martin kuckt: »North and South, Book One« Los Angeles, 1985. (mjeu/majo)‱ »North and South« (Fackeln im Sturm) ist eine Miniserie aus den Achtzigern, die auf dem gleichnamigen Roman von John Jakes basiert. Es gibt noch weitere Miniserien, denn der amerikanische BĂŒrgerkrieg hat am Ende von Folge 6 gerade mal begonnen. Dabei


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